Die ersten Schritte

Wir haben jetzt Ende Februar und schon langsam kommt das Frühjahr. Es ist also höchste Zeit mit der Arbeit zu beginnen. Da wir dieses Jahr unsere ersten Bienen bekommen und wir vor haben die Rahmen, d.h. Mittelwände selbst zu bauen (Rahmen bauen, Rahmen verdrahten und Mittelwand einlöten), ist es an der Zeit damit anzufangen – den eines ist klar – Lehrgeld wird wahrscheinlich bezahlt werden müssen denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Also vorerst zu den Rahmen.

Meine grundsätzliche Idee war ja alles selbst zu machen – aber die Zeit läuft uns im Moment etwas davon – also müssen wir uns einen Teil der Arbeit abnehmen lassen, d.h. kaufen. Aber vorerst noch etwas zur Grundidee mit dem selber machen. Meine Idee war astreines Holz zu kaufen und dann zuschneiden zu lassen. Jemand der mir das Holz zuschneiden würde war schnell gefunden – nun galt es noch das Problem mit dem astreinen Holz zu lösen.

Habe da auch bald jemanden gefunden, jedoch war die Enttäuschung groß als ich den Preis für die gewünschte Menge hörte; wenn ich dann noch den Zuschnitt rechne, komme ich so auf einen Preis wo ich mir alles fertig kaufen kann und darüber.

Also hab ich dann im Internet zu suchen begonnen und nach einigem Suchaufwand habe ich dann in Norddeutschland eine Firma gefunden, welche Rähmchen in Teilen zu einem ansprechenden Preis verkauft. Die Liefergebühren waren hier zwar ordentlich, aber der günstige Rähmchenpreis machte die Lieferkosten wieder einigermaßen tragbar. Nun kommt jedoch das Hauptproblem – die Rähmchen waren nicht lagernd und auf Aussagen „Wir rufen sie an, wenn wir wieder welche haben“ gebe ich mittlerweile nicht mehr viel, weil normalerweise, so zumindest meine Erfahrung, ruft dann niemals irgendwer an.

Also wieder ins Internet und auf die Suche nach einem geeigneten Hersteller. Es wird wohl in Österreich auch jemand Rähmchen zu einem ansprechenden Preis herstellen, habe ich mir gedacht. Nach einer Suche, welche gefühlt mehrere Wochen gedauert hat bin ich dann in der Steiermark fündig geworden. Habe sofort angerufen und meine Rähmchen bestellt. (Hat mich echt überrascht, als ich zur Antwort bekam, dass ich alle Maße haben könnte, welche ich will, weil alles, was gewünscht wird, auf Auftrag zugeschnitten und so ca. in 2 Wochen geliefert werden kann). Was ich noch vergessen habe alles in allem kostete die Hälfte der vorigen geschätzten Kosten.

Vor zwei Wochen kamen dann die Teile – gefühlte 100kg musste ich nun holen (in Wahrheit waren es 40kg)– der arme Paketdienst habe ich mir gedacht. Es scheint jedoch, dass ich nicht mehr ganz auf dem Laufenden bin, was Pakete und deren Zustellung betrifft, weil ein Paket maximal 30kg wiegen darf und was mehr wiegt, wird in ein weitere Paket verpackt usw.). Was ich bisher auch nicht gewusst habe ist, dass Paketdienste offensichtlich Tabak Trafiken als Partner rekrutiert haben, weil ich musste meine Pakete in einer solchen abholen – was ich irgendwie witzig gefunden habe.

 

Nun Schluss mit der langen Rede und zum Wesentlichen – dem Rähmchen bauen.

Rahmenschablone
Rahmenschablone

Zum Bauen der Rahmen habe ich mir eine Schablone gebaut, d.h. vier Teile einlegen und dann Nageln, Rahmen raus und die nächsten vier Teile rein und nageln usw. Auf diese Art und Weise kann ich mir sicher sein, dass jeder Rahmen gleich groß wird und man ist auch relativ schnell.

eingelegter Rahmen
eingelegter Rahmen

Das zweite Bild zeigt die Schablone mit den eingelegten Rahmenteilen - ich glaube man kann es erkennen, aber das Foto ist nicht wirklich gut. Zusammennageln - fertig.

Wie gesagt nach ein paar Stunden Arbeit kann sich die Anzahl der Rähmchen langsam sehen lassen. Hier ein kleiner Eindruck. - ein wenig Stolz stellt sich schon ein, wenn die "erste Arbeit" für die eigenen Bienen getan ist.

die erste Arbeit ist getan
die erste Arbeit ist getan

Nachdem nun die ersten Rahmen fertiggestellt wurden, ging es daran das nächste Problem bzw. die nächste Aufgabe zu lösen - das Verdrahten. Wie bei allen Dingen habe ich darüber viel gehört und viel gelesen. Nach meinem Geschmack machen beide Varianten - horizontale und vertikale Verdrahtung - Sinn. Nachdem ich mir denke, dass die Vertikale Verdrahtung auch den Rähmchen mehr Stabilität gibt, habe ich den ersten so vedrahtet. Das Ergebnis war zwar gut, aber der Draht war zu wenig gespannt.

Drahtspannmaschine Marke Eigenbau
Drahtspannmaschine Marke Eigenbau

Ok - nächster Versuch - Draht fester spannen. Gesagt getan und das Ergebnis war, dass der Draht zwar gut gespannt aber auch der Rahmen verzogen bzw. die langen Teile des Rahmen, durch die Spannung, gebogen waren. Ich nehme mal an, dass dies an meiner mangelnden Erfahrung liegt. Also ein neuer Versuch und den Draht horizontal gespannt.

Sepp (unser Imkerpate) dir an dieser Stelle ein herzliches Vergelt's Gott für die Anleitung wie man den Draht richtig spannt.

Nachdem mir auch hier die Übung noch fehlt, habe ich mir auch dafür eine kleine Vorrichtung gebaut. - Und siehe da es hat geklappt. Der Draht wird mit der rechten Hand immer auf Spannung gehalten und mit der linken "spielt man Gitarre" - so erhält man im nu die richtige Spannung. Jaja - nicht nur gern tun muss man es, sondern auch können und vor allem wissen wie....

erste gute Mittelwand
erste gute Mittelwand

Dann ging es ans Einlöten der ersten Mittelwände. Wie bei allen bisherigen Arbeitsschritten mußte ich auch hier Lehrgeld zahlen und so ist die erste Mittelwand gleich durchgeschmolzen, weil ich zu lange draufgeblieben bin. - Hab echt lachen müssen, weil das schon vorher irgendwie klar war. Aber drei vier Mittelwände später, kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen.

 

 

So vorerst genug geschrieben und an Alle die bei meinen Ausführungen noch nicht eingeschlafen sind bzw. sich denken "so ein Anfänger, das ist Kinderkram" - jeder hat einmal klein angefangen und für mich waren diese ersten Arbeiten sehr spannend und lehrreich.

 

P.S. mittlerweile sind auch die Beuten gekommen; aber darüber mehr in einer eigenen Geschichte.

 

G.S.

 

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